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Grundschule Oststeinbek
Grundschule Oststeinbek

Offener zweiphasiger Realisierungswettbewerb / Oktober bis Dezember 2017 / Landschaftsarchitekten: Bertel Bruun, Bruun & Möllers GmbH.& Co KG, Hamburg / Tragwerksplanung: Cordula Cherubim, Prof. Feix Ingenieure, München / Visualisierung: Volker Hofmann

Aus der Auslobung: „Ziel des Wettbewerbs ist die Erlangung von qualitätsvollen Ideen und Entwürfen für den Neubau einer zukunftsfähigen vierzügigen Grundschule im Norden der Ortslage der Gemeinde Oststeinbek. Dabei sind die besondere landschaftliche Lage in einer bewegten Hügellandschaft am Waldrand sowie die unterschiedlichen Anforderungen an den Freiraum zu beachten.“
Konzeption: Der Ort für den Neubau der Helmut-Landt-Grundschule im Norden der Gemeinde Oststeinbek hat durch seine bewegte Topografie und als grüne Insel, zwischen den verschiedensten Sport und Freizeitflächen gelegen, einen hohen Identifikationswert. Nun wird die bewegte Landschaft zum Bestandteil der „bewegten Schule“. Das Ziel des Entwurfes ist es, Potenziale der Umgebung mit dem Schulneubau identitätsstiftend zu verbinden und die Landschaft als Erlebnis- und „Spiel-Raum“ weiter zu entwickeln.

Die Schule, die wir uns wünschen, ist ein Ort, an dem SchülerInnen und LehrerInnen sich während des gesamten Tagesablaufes orientiert und geborgen fühlen. Neben den ästhetischen, materiellen und funktionalen Qualitäten sind dafür insbesondere die Belichtung, der Außenraumbezug, die räumlichen Proportionen sowie klare Strukturen wichtige Voraussetzungen.

Städtebau und Architektur

Die 4000qm große Außenfläche der Schule spannt zwischen den Tennisplätzen im Norden und dem Baumbestanden Wall zum Wohngebiet an der Smaalkoppel im Süden ein liegendes Rechteck auf, das fast die gesamte Hügellandschaft einbezieht. Am nordöstlichen Ende dieses Feldes, an dem sich das Gelände zum Sportplatz und dem Forellenbachpark im Westen und zur Sporthalle und dem neuen Versorgungszentrum im Südwesten hin absenkt, befindet sich der Vorplatz des neuen Schulgebäudes.

Um den Geländefluss durch das Volumen des Neubaus möglichst wenig zu beeinträchtigen und die umgebende Hügellandschaft in der Gebäudetypologie zu verankern, sind die Lehr und Lernbereiche, Fachräume, Lehrerzimmer und die Flächen für den offenen Ganztag in einem zweigeschossigen Ring aufgeständert.
Dieser nach Innen geöffnete, schwebende Ring ist das Herzstück des Gebäudes. Er ermöglicht einfachste Orientierung an jedem Ort und bildet eine gemeinsame, von der Landschaft durchflossene Mitte für die Schulgemeinschaft.

Die Klassenraumcluster bestehen jeweils aus zwei Klassenzimmern mit gemeinsamen, teilbaren Differenzierungs- und Garderobenraum. Diese Einheiten können einzeln über die mittleren Treppenhäuser erschlossen werden. Entlang der Nordseite ist das Lehrerzimmer und die Bibliothek angeordnet, im Süden die Gemeinschaftsbereiche offener Ganztag und die Fachunterrichtbereiche.
Um den Innenhof des Rings herum sind die den Klassenräumen zugeordneten Freiflächen angeordnet. Sie sind flexibel teilbar in Zonen der Bewegung, der Konzentration und der Kontemplation. Der Ausblick auf die Landschaft, den Himmel und auf die Aktivitäten der gegenüberliegenden Bereiche begleiten die Kinder und Lehrer durch den Tag. Ein 50cm breites bewegtes Band entlang der Fassade wird von der Bank zum Tisch, zum Stehtisch oder Spielgerät und verbindet metaphorisch die Bewegung der Landschaft mit dem Rhythmus im Inneren des Rings.

Der nördliche Teil des Schul-Rings ist von den Gemeinschaftsbereichen und der Verwaltung unterbaut. Aula, Bühne und Musikraum bilden einen hölzernen Kern der von einer gläsernen Haut umhüllt wird. Im „Zwischenraum“ kann der Aula-Körper umrundet werden – ein inverses Bild des Kreislaufes rund um den Innenhof in den oberen Geschossen. Im Osten weitet sich der Raum zum Foyer, an das im Norden der um1,2m erhöhte Verwaltungsriegel anschließt. Dieser Höhensprung läuft als Geh- und Sitztreppe aus dem Foyer-bereich heraus in den Vorplatz der Schule und verzahnt die ebenerdigen Räume mit der umgebenden Topografie.

Freiraum

Der Außenraum präsentiert sich als vielfältiger Freiraum, der den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen einer Schule gerecht wird. Er bietet sowohl offene, gut einsehbare Flächen für Sport und Bewegung, als auch die Möglichkeit für Rückzug im Grünen.
Die Gestaltung integriert sich dabei in das Vorhandene. Ein Großteil des Freiraumpotentials ergibt sich bereits aus der bestehenden Topografie.
Das Herz der Schule bildet der Neubau mit einem überdachten Vorhofbereich, wo Topografie und Gebäude in einem spannenden Punkt aufeinandertreffen. So öffnet sich ein introvertierter zentraler Bereich, der eine intensive Nutzung erfährt.
Um die Gebäude platzieren sich die Schulhöfe der verschiedenen Einrichtungen in einem einheitlichen Bodenbelag. Durch die Arbeit mit strukturierenden Elementen entsteht eine große zusammenhängende nutzbare Fläche mit räumlich differenzierten Nutzungsmöglichkeiten.
Diese passen sich der geometrischen Formgebung der Gebäude und insbesondere der modellierten Landschaft an.
Somit bieten die kompakten aber erlebnisreichen Flächen den Schülern optimale Möglichkeiten sich in den kurzen Zeiten der Pausen so zu erholen, wie es jedem beliebt. Sei es ruhig oder laut, sportlich oder gedanklich, meditativ oder aktiv.
Der Großteil der Fahrradstellplätze wird nördlich des Neubaus entlang der Tennisflächen angeordnet.

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